Abend der offenen Tür 2018 (12. 01. 2018)
Bis spät abends volles Schulhaus in Leisnig
Theaterspielen, Tanzen, Singen, Roboter programmieren – An der Leisniger Oberschule ist mächtig was los
Die "Döbelner Allgemeine" schreibt am 15.Januar:
VON STEFFI ROBAK
Leisnig. Auf dem Weg zum jüngsten Abend der offenen Tür an der Leisniger Apian-Oberschule ist schon von Ferne zu bemerken: Dort muss richtig was los sein. Musik tönt durch die Stadt. Kleine Gruppen von aufgekratzten jungen Leuten sind in Richtung Schule unterwegs, und an diesem Abend muss dort keiner die Schulbank drücken. Auf dem Schulhof brennen einladend Fackeln und in einem Feuerkorb lodert es fröhlich.
Motto: Tun, Handeln und Machen
Veronika Gentzsch von der Leisniger Feuerwehr hat schon mit der Kelle in der Hand ihre Stellung an der Gulaschkanone bezogen. Ein paar Meter weiter reicht Ulrike Hünerfauth vom Schulverein zusammen mit weiteren Unterstützern Schüsseln, Besteck und geschnitten Brot aus. Der vierte Abend der offenen Tür läuft wie geschmiert.Wer länger bleiben möchte, der bekommt auch etwas zum Abendessen.
Weil es der vierte Abend dieser Art ist, hat Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas ihn unter die Überschrift „Vier“ gestellt. Unter dem Motto „Tun, Handeln und Machen“ ist alles zusammengefasst, was die Schule ausmacht: „Die Schüler sollen ihre Selbstwirksamkeit erkennen, erproben und dann auch selbst öffentlich präsentieren. Das macht sie ja auch stolz, wenn sie auf anderem Wege als mit Zensuren und von anderen Leuten als den Lehrern ein Feedback für ihre Leistung bekommen,“ so die Schulleiterin. Viele Eltern überzeugen sich davon. Im Foyer spielt neben der Musikschulband „Looking Forward“ die eigene Schulband, die zusammen mit Sven Panuschka Schlagzeug, Gitarre und Keyboard und das Singen am Mikrofon lernen.
Beim Rundgang durch die Schule ist in den einzelnen Zimmern eine Menge zu erfahren, wie einfach es zum Beispiel ist, sich mit Russisch, Spanisch und Englisch anzufreunden. Gäste werden von den Schülern in ihren bunten Schul-Shirts eingeladen zu Kartenlegespielen. Die Kinder achten darauf, dass auch der Gast alle Aufgaben richtig löst. Ihre Freude daran geben sie gerne weiter.
Bei Schulsozialarbeiterin Bianca Weiland ist die Tafel vollgeschrieben: „Frau Weiland ist cool“ steht da, und dass jemand an seine Mama einen Liebesbrief geschrieben hat. „Ich lasse das so stehen, bis etwas Neues dazu kommt“, sagt die junge Frau.
Reifenspiele mit der Sozialarbeiterin
Die Kinder, die zu Bianca Weiland kommen, fühlen sich wohl in dem kleinen Zimmer. Hier kann im Schulalltag auch mal ein Problem angesprochen werden. Aber am Tag der offenen Tür gibt’s keine großen Probleme, außer: Wie steigt man gemeinsam durch große bunte Reifen?
An der Leisniger Apian-Schule sind auch Grundschüler aus Sitten präsent. Sie warten mit einer interessanten Performance auf. Die sieht zunächst unspektakulär aus, denn die Kinder sitzen alle mit ihren Tablet-Computern am Tisch.
Eine von ihnen programmierte Klangcollage liefert die Geräuschkulisse zur selbst erdachten und erzählten Geschichte „Der Helfende Bösewicht“. An den richtigen Stellen der Geschichte spielen die Schüler die dafür passenden Klänge selbst ein. Daraus wird ein Hörspiel, und der Raum ist voller gespannter Zuhörer.
Theaterspielen mit Palim-Palim
An der Schule wird seit Jahren im klassischen Sinne Theater gespielt. Es wachsen junge Gruppen aus den unteren Klassenstufen nach. Zusammen mit dem Lehrer Jens Liebing wagen sie die ersten Schritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten.
In der jüngsten Truppe haben sechs Schüler für den Abend mehrere Sketche einstudiert. Es gibt ein Wiederhören mit Didi Hallervorden. Josefine Wilhelm und Theresia Otto bringen die Geschichte mit dem unverwechselbaren „Palim-Palim“ zu Gehör, in welcher es um den Einkauf einer Flasche Pommes Frittes geht. Die Mädchen machen das so gut, dass es viel zu lachen gibt.
Im Schulfoyer strömen die Besucher zusammen, wenn Live-Musik gespielt wird. Ansonsten stehen Schüler bereit, die die Gäste gern durch das Schulhaus zu den einzelnen Präsentationen führen. So gibt es eine Menge Einblicke in den Unterricht an der Schule.
Programmierer erläutern ihre Arbeit
Etwas abseits im Altgebäude, und vielleicht deshalb nicht so stark besucht, erwarten die Schüler des Projektes „Roberta“ die neugierigen Gäste. Roberta-Teilnehmer wie Leon Nicolai und Smilla Gallschütz erläutern am Computer, wie sie selbstständig Roboter dazu programmieren, Aufgaben auf mechanischem Wege zu lösen.
Sie haben mit Unterstützung ihres Lehrers Michael Willig bereits acht dieser Roboter selbst zusammengebaut sowie die Programme dafür geschrieben.
Für einen neunten wollen sie jetzt selbst einen Bauplan schreiben, indem sie ihn geordnet wieder auseinanderbauen und jeden Schritt per Foto dokumentieren.
Das können an der Peter-Apian-Oberschule bereits Fünftklässler, und sie sind damit auch im Wettbewerb mit anderen Schulen durchaus erfolgreich. Bei vorangegangenen Wettbewerben belegten sie vordere Plätze. Im Sommer steht eine Olympiade an. Da wollen die Schüler aus Leisnig unbedingt ihre Schule würdig vertreten.
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