Präventionstag 2014 (15. 10. 2014)
Gefahren aufdecken und entgegensteuern
Schultage zu Drogenmissbrauch und Mobbing
Zwei Tage lang drehte sich die Schule für die Klassen 7 bis 9 um Probleme wie Streitvermeidung, Ausgrenzung, Cybermobbing und Drogenprävention. Klassenstufenweise diskutierten die Pubertierenden mit Sozialarbeiter und Präventionsbeauftragten Probleme zu diesen Themen. Da ging es um Mobbing im Schulalltag und per Computer, suchte man nach Ursachen dafür und zeigte auf, wie man sich dagegen wehren muss. Informationen zu Jugendgruppen und zur Gefahr des Missbrauchs legaler und illegaler Drogen kamen ebenso an wie das Mixen leckerer alkoholfreier Cocktails. Besonders die Schüler, die direkt in Leisnig wohnen, setzten sich auch mit Fragen der Jugendszene ihrer Stadt und mit dem Umgang mit den ausländischen Erntehelfern auseinander.
Am Donnerstag, den 16.10. gastierte dann das Theater „ Radiks „ mit dem Stück „Fake oder Es war doch nur Spaß“ in der Aula.
Darin zeigten die Darsteller, was aus einer Lüge aus Neid heraus werden kann, wenn man sie im Internet verbreitet und durch andere User die Kontrolle über das Geschehen verliert.
Die Präventionstage waren vor allem wegen der geführten Diskussionen der Schüler untereinander und der aufgezeigten Auswege aus Problemsituationen lohnenswert.
Text und Bilder: J.Liebing
Die "Döbelner Allgemeine" berichtet am 16.Oktober:
Von Stephanie Jankowski
Leisnig. Dass Mobbing, ob in der Schule oder vor dem heimischen Computer, ein Thema unserer Zeit ist, darüber ist sich Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas bewusst: "Ich verschließe meine Augen nicht vor derartigen Problemen und Konflikten. Es gibt sie und ich sehe uns als Schule und mich als deren Leiterin dazu verpflichtet, mich damit zu befassen." Wie man solche Konflikte angeht, dafür gibt es für Kristin Dorias-Thomas nur einen Weg. "Man muss darüber sprechen und Wege aufzeigen, wie es anders geht."
Zu diesem Zwecke rief sie kurzerhand den ersten Präventionstag in der Oberschule ins Leben. Die Schüler der siebten, achten und neunten Klasse wurden dafür den gesamten gestrigen Tag vom Unterricht befreit und bekamen die Möglichkeit, mit Experten aus anderen Bereichen über eben solche Themen zu sprechen. "Die Vorbereitung für diesen Tag waren langwierig und anstrengend, aber es hat sich gelohnt", ist sich die Schulleiterin sicher.
Klassenweise durchlaufen die Schüler die drei Stationen. In 90 Minuten bekommen sie dort die Möglichkeit, zu diskutieren, zu hinterfragen und sich auszutauschen. Marco Leutert ist Sozialpädagoge an der Döbelner Oberschule "Am Holländer". Er brachte den Schülern die verschiedenen Jugendkulturen näher. Wie äußern sich einzelne Gruppierungen wie Punks, Skinheads oder Metaller? Die Schüler berichteten von ihren eigenen Erfahrungen mit der Abgrenzung der einzelnen Gruppen untereinander. "Für mich ist es besonders spannend zu sehen, wie ein Schulsozialarbeiter arbeitet und wie so etwas bei uns aussehen könnte", erklärt Kristin Dorias-Thomas in Bezug auf einen eigenen Sozialarbeiter an der Schule (die DAZ berichtete).
Wenn es speziell um Mobbing und Cyber-Mobbing geht, war Uwe Killisch vom Aktion Jugendschutz e.V. gestern der richtige Ansprechpartner. Er definierte die Begriffe und alles, was damit zusammenhängt. Die Schüler formulierten selbst, was für sie zu Mobbing führt. Killisch brachte den Schülern Hintergründe näher und zeigte Auswege auf.
Ein weiterer Faktor, der im Jugendalter eine Rolle spielt, ist das Thema Sucht. Alkohol, Nikotin oder Drogen - jeder Schüler kommt irgendwann in den Kontakt damit. Dass Alkohol nicht nötig ist, um zu genießen oder Spaß zu haben, zeigten Martin Creutz und Heiko Grummt von der Diakonie Döbeln auf. Dabei mixten sie beispielsweise gemeinsam mit den Schülern alkoholfreie, leckere Säfte. Kristin Dorias-Thomas begleitete den Tag abwechselnd bei jeder Klasse. "Die Resonanz der Experten ist durchgehend positiv. Die Schüler diskutieren in alle Richtungen und sind offen für die Themen." Nach sechs Stunden Prävention setzte sie sich mit den vier Herren zusammen und wertete den Tag aus. Den Abschluss für die Schüler bildet heute die Aufführung eines Theaterstückes mit dem Titel "Fake oder war doch nur Spaß". Das Theaterensemble "Radiks" aus Berlin führt das Stück über Cyber-Mobbing und Medienkompetenz deutschlandweit auf. Heute machen sie Halt in der Leisniger Oberschule.
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