Leisniger programmieren vorn mit (08. 06. 2018)
Bei zwei Wettbewerben haben Roberta-Schüler einen dritten und siebten Platz errungen. Die Technik hat mehr verhindert.
Der "Döbelner Anzeiger" schreibt am 8.Juni 2018:
Von Heike Heisig
Bild:Dietmar Thomas
Leisnig. Die Technische Universität Chemnitz ist erneut Schauplatz für den internationalen Roboter-Wettbewerb World Robot Olympiad gewesen. Unter den Startern war auch ein Team der Peter-Apian-Oberschule Leisnig. Das hat sich trotz überragender Mitbewerber getraut und ist an den Start gegangen. „Vanessa und Lena haben bis zum Schluss gekämpft“, bescheinigt Informatiklehrer Michael Willig. Erst seit einem knappen Jahr leitet er interessierte Schüler im Programmieren an. Dafür hat er sich extra zum „Roberta-Lehrer“ qualifiziert.
Roberta ist ein Projekt der Fraunhofer Initiative. Mit einer Art Lego-Baukastensystem konstruieren die Schüler Roboter, die verschiedene knifflige Aufgaben lösen müssen. Michael Willig hat das von Anfang an fasziniert, weil es im Alltag immer mehr darauf ankommen wird, Kenntnisse in der Programmiersprache anwenden zu können. Dabei spricht er nicht nur von der beruflichen Ebene. Auch im Haushalt wird Programmieren bald Usus ein, meint er.
Für Vanessa Wittig und Lena Reul wird das sicher keine so große Hürde werden. Die beiden haben sich der Olympia-Herausforderung gestellt. Als Aufgabe stand vor allen Teilnehmern, verschiedene Legosteine, die in der Mitte eines Spielfeldes liegen, mithilfe eines Roboters in aufgezeichnete Flächen am Rande des Feldes zu befördern. Das war schon lange vor der Anreise nach Chemnitz bekannt. Dort galt es, die von den beiden Neuntklässlerinnen gefundene Lösung zu präsentieren. Dafür hatten sie wie ihre Mitbewerber zwei Minuten Zeit. „Es ist alles anders gelaufen als geplant“, sagt Lena. Vor allem, weil das Programm Schwierigkeiten bereitet habe. Über ihren dritten Platz freuen sich Lena und Vanessa trotzdem. Möglicherweise bekommen sie im nächsten Jahr erneut Gelegenheit, bei solch einem Wettstreit zu starten.
Dabeisein möchte auch Smilla einmal. Sie hat die Leisniger diesmal gerettet, obwohl sie nur auf der Zuschauerbank Platz nehmen durfte. Smilla hatte jedoch ihren Laptop dabei. Und der wurde dringend gebraucht. Die Apianschüler gehen mit ihren eigenen Laptops an den Start. Denn mobile Computer gehören nicht zur Ausstattung an der Schule. In Gymnasien ist das schon eher der Fall. Das merkten die Leisniger bei den Landesmeisterschaften, die ebenfalls am vergangenen Wochenende in Chemnitz ausgetragen wurden. Drei Mannschaften gingen aus Leisnig an den Start. „Wahrscheinlich waren wir die einzigen Vertreter einer Oberschule“, mutmaßt Michael Willig. Denn auf den Anmeldeformularen sei lediglich die Option Gymnasium vorgedruckt gewesen. Nicht zuletzt deshalb ist er stolz auf die Leistungen seiner Schützlinge. Die Besten erreichten den siebten Platz. Insgesamt 13 Teams traten bei der Sachsenmeisterschaft an. Emily Jolie Müller und Sara Rößiger, beide aus der Klasse 8a, meisterten ihre Aufgabe gut, aber nicht fehlerfrei. Ihr Roboter ignorierte zwei Abzweige. Er sollte von einem Feld in der Mitte der Spielmatte an verschiedene Stellen an den Rand fahren und dort eine Art Lichtschalter betätigen. Dass dies nicht in jedem Fall gelang, darüber haben sich die beiden schon geärgert, erzählen sie.
Nun richten sie ihren Blick nach vorn – und damit auf den nächsten Wettkampf. „Nach den Sommerferien bereiten wir uns auf die First-Lego-League, also die Weltmeisterschaft, vor“, kündigt Michael Willig an. Anfang August werden die Aufgaben offiziell veröffentlicht. Dann können die Schüler mit dem Tüfteln beginnen. Rund 60 Mädchen und Jungen üben sich im „Roberta-“Projekt bei Michael Willig im Moment im Programmieren. Das soll vor allem Mädchen ansprechen und sie dazu ermutigen, sich derartigen Herausforderungen zu stellen.
Bei der kommenden Weltmeisterschaft können die Schüler auf die Roboter der zurückliegenden Weltmeisterschaft aufbauen. Benötigen werden sie dafür neue Aufbauten und Zusatzgeräte – ähnlich wie bei den Bauhof-Fahrzeugen, die im Sommer die Straßenränder pflegen und im Winter streuen können. Für die technische Aufrüstung hoffen die Roberta-Schüler auf eine weitere Unterstützung durch den Schulverein und wie bisher durch Sponsoren.
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